Der Familienname ‚Borghese’ ist jedem Liebhaber antiker Kunst bekannt. Der Antikensammlung dieser italienischen Adelsfamilie gehörten zwischen dem 17. und
dem 19. Jahrhundert manche der berühmtesten Meisterwerke der griechisch-römischen Plastik, die die Antikenrezeption in der westlichen Kunst und Kultur entscheidend prägten. Neben dem hochgepriesenen „Ares Borghese“ zählte die uns hier interessierende
Marmorstatue eines kämpfenden Kriegers zu den Prunkstücken dieser Sammlung. Gefunden wurde diese als ‚Fechter’ bzw. als ‚Gladiator’ benannte Kämpferfigur bei Nettuno in der Nähe vom antiken Antium, wo die Familie Borghese namhafte Ländereien
besass. Über die genauen Fundumstände ist nichts bekannt. Zum ersten Mal wird sie am 11. Juni 1611 im Zusammenhang ihrer Restaurierung erwähnt, so dass man davon ausgehen kann, dass sie kurz zuvor, etwa um 1610, ans Licht gekommen sein muss.
Im Jahre 1613 wurde sie vom Kardinal Scipione Borghese, dem Gründer der Familiensammlung, in die Villa Borghese nach Rom überführt. Ab der Mitte des Jahrhunderts ist ihre Ausstellung im Erdgeschoss der Villa Borghese in Rom belegt.
Das detaillierte Dossier können Sie über untenstehenden Download-Button erreichen.
Original
| Datierung | Um 100 v.Chr. bzw. frühes 1. Jh.v.Chr. |
| Material |
Marmor |
| Herkunft |
Nettuno bei Anzio, südlich von Rom |
| Standort |
Paris, Louvre MA 527 |
| Höhe |
166 cm (inkl. Plinthe) |
Abguss
| Herkunft | Louvre, Atelier de moulages. (Nach dem Prägestempel „MAISON DE L’EMPEREUR“ [d.h. Napoleon III.] kann der Abguss nicht vor 1852 geschaffen worden sein. Das alte Abgussverzeichnis der Skulpturhalle führt jedoch schon einen Abguss des Fechters mit dem Anschaffungsjahr 1850 an. Entweder ist dies ein Irrtum, oder der bestehende Abguss hat einen älteren, aber vielleicht bald beschädigten Abguss ersetzt. |
| Inv.-Nr. |
SH 274 |
| Material |
Gips, patiniert |