Die bronzene Reiterstatue des Marc Aurel gehört zu den berühmtesten römischen Statuen. Vielleicht ist sie die bekannteste Antike Roms überhaupt, erfreute sie sich doch spätestens seit dem 10. Jahrhundert ununterbrochener Beachtung. Offenbar ist die Bronze nie unter die Erde gekommen. Anhand literarischer Quellen ist als angestammter Standort die Umgebung
von San Giovanni in Lateran belegt. Dies muss wohl auch der ursprüngliche, antike Aufstellungsort gewesen sein, denn unter der Lateransbasilika sind Reste der Kaserne der equites singulares des Marc Aurel, der berittenen Kaisergarde auszumachen. Der Platz vor der kaiserlichen Kaserne wäre natürlich ein sinnvoller Bestimmungsplatz für die Statue des Kaisers. Dass die Statue, trotz dem kostbaren und «rezyklierbaren» Material Bronze, im Mittelalter nie eingeschmolzen worden ist, wie sonst alle frei stehenden antiken Bronzewerke, verdankt sie einer bedeutsamen Fehldeutung: Während Jahrhunderten sah man hinter dem bärtigen Reiter nämlich den ersten christlichen Kaiser Konstantin! Diese Interpretation war nicht völlig aus der Luft gegriffen, denn der Christenkaiser hat über der ehemaligen lateranischen Kaserne eine Basilika des Salvator mundi (Erlöser der Welt) erbauen lassen.
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Original
| Datierung | Um 176 n.Chr.(?) |
| Material |
Vergoldete Bronze |
| Herkunft |
Rom, Lateran. Seit dem 10. Jahrhundert |
| Standort |
Die Reiterstatue wurde unter Papst Paul |
| Höhe |
85 cm (Gesamthöhe von Pferd und Reiter |
Abguss
| Herkunft | Kopenhagen, Abguss-Sammlung |
| Inv.-Nr. |
93-19 |
| Material |
Gips |