
Kaum eine andere griechische Marmorstatue ist derart gut erhalten wie die archaische Kourosstatue, die in der Forschung allgemein als Teneat benannt wird. Gefunden wurde die Statue, wie die Bezeichnung andeutet, in Tenea, einem Dorf in der Nähe Korinths – und zwar im Bereich der antiken Nekropole. Dort stand die Jünglingsstatue ursprünglich über einem Grab – quasi als Vermittler zwischen der Welt der Sterblichen und der Welt der Unsterblichen, denn archaische Statuen stellen weder Menschen noch Götter dar. Die
frühere Deutung als Apollon ist nicht haltbar. Der nackte Jüngling steht, wie alle
archaischen Kourosstatuen, starr und unbewegt da; auch wenn das eine Bein vorgesetzt ist, behält der Körper eine exakte Axialsymmetrie bei und entbietet sich dem Betrachter in einer strengen Frontalität. Auffallend stilisiert sind einzelne Partien des Körpers.
Die Leistenwulste bilden einen spitzen Winkel, der Rippenkorb einen eigentümlichen Spitzbogen. Im Gesicht fallen die präzis umrissenen Augen und Nase auf, die Lippen sind zum berühmten „archaischen Lächeln“ hochgezogen.
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Original
Datierung | um 560/50 v. Chr. |
Material |
parischer Marmor |
Herkunft |
Nekropole von Tenea |
Standort |
München, Glyptothek, Nr. 168 |
Höhe |
153 cm |
Abguss
Herkunft | Abgussatelier der Königlichen Akademie der Bildenden Künste, München (G. Seiler, formatore) |
Inv.-Nr. |
09-2; SH 15 |
Material |
Gips, patiniert |