
Der Wagenlenker aus Delphi ist – neben dem sogenannten Gott aus dem Meer, den im Meer vor Riace gefundenen Kriegern sowie dem Apoll von Piombino – nur eines der insgesamt fünf erhaltenen grossformatigen Bronzestatuen aus dem 5. Jh. v. Chr. Die Kostbarkeit und „Recyclierbarkeit“ des Materials Bronze ist fast allen Meisterwerken
griechischer Erzgiessereikunst zum Verhängnis geworden: In der späten Antike und frühem Mittelalter wurden alle irgendwo noch stehenden antiken Bronzeskulpturen eingesammelt und eingeschmolzen. Erhalten haben sich im Original deshalb nur solche
Bronzestatuen, die schon in der Antike von der Erdoberfläche „verschwunden“ waren – sei es, weil sie als Transportgut bei einem Schiffsuntergang im Meer versanken (wie im Falle des „Gottes aus dem Meer“ oder den beiden sog. Riace-Kriegern), sei es, weil sie schon in der Antike unter die Erde kamen, wie der Wagenlenker, der wohl infolge eines Erdbebens von 356 v. Chr. beschädigt und verschüttet wurde.
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Original
Datierung | 478/74 v. Chr. |
Material |
Bronze |
Herkunft |
Delphi, Apollonheiligtum |
Standort |
Delphi, Museum, 3484 |
Höhe |
|
Abguss
Herkunft | Berlin, Königliche Museen |
Inv.-Nr. |
1899-1/ SH 67 |
Material |
Gips, bronziert |